Nächste Woche beginnt die Veranstaltungsreihe des Bündnis „27.Januar – Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“, an dem wir beteiligt sind.
Mehr zum Bündnis und den Veranstaltungen findet ihr hier und auf den in der Stadt ausliegenden Flyern.
Category: HerStory
Don´t miss it
Nächsten Sonntag und jeden weiteren 1. Sonntag im Monat gibts Kaffee und Kuchen im FLT-Cafe im Juzi. Das wird schön! Schokokuchen und Riots, instead of Diets:
Egyptian Guerilla Filmmaking: Gay Cinema’s „All My Life“
Im Jahr 2001 gab es polizeiliche Razzien im „Queen Boat“ in Kairo, einer angeblich schwulen Party-Location, sowie Festnahmen vieler ihrer Gäste. Dieses Ereignis nimmt der erste Film der Egyptian Underground Film Society (Regie: Maher Sabry) von 2008 zum Ausgangspunkt auzuloten, mit welchen Problematiken schwuler Alltag im vorrevolutionären Kairo verbunden sein kann und ist.
Der Film „All My Life“ ist erst vor wenigen Wochen auf DVD erschienen und ein Ex-Mufti soll bereits seine Verbrennung gefordert haben, ebenso wie ihm unterstellt wird, aufgrund der Darstellung von schwulem Sex die Verbreitung von Aids zu fördern.
Der Film hat einige bedrückende Längen, ähnelt zuweilen einer fatalistischen Seifenoper, und die Darsteller wirken teilweise völlig überfordert. Doch es lohnt sich schon mindestens ein Blick in den Trailer, wenn man weiß: Die Filmemacher_innen hatten überhaupt kein Budget, filmten aus Angst vor staatlichen Restriktionen und Angriffen in der Öffentlichkeit die wenigen Außenaufnahmen verdeckt, den Großteil in Privatwohnungen, sowie einige Szenen in San Francisco, wo viele der Mitwirkenden im Exil leben.
Worum geht’s eigentlich? Rami ist 26, war glücklich mit Walid zusammen, der ihn jedoch für eine Frau verlassen hat – aus „Rücksicht“ auf die Familie. Ramis beste Freundin Dalia hat genug von der Stadt, geht an die Uni von San Francisco und drängt Rami, mit ihr zu kommen. Der lernt in Kairo allerdings gerade den jungen Kellner Atef kennen. Dann sind da noch der Arzt Karim, Ramis bester Freund; sein Nachbar Ahmad, ein strenggläubiger Muslim, der mit seinem unterdrückten Begehren hadert; und Mina, der christliche Junge von gegenüber, der schon lange auf Rami steht…
Mehr Infos und Presse gibt’s hier.
Vergeben und Vergessen?
Zur Berufung Theo Schneiders zum Superior der Göttinger St.Michaelgemeinde
Am 04.09.2011 informierten mehrere Aktivist_innen die katholische St. Michaelgemeinde und umstehende Passant_innen über die Berufung Theo Schneiders als „Seelsorger“. Theo Schneider war von 1984 bis 2007 Leiter bzw. Rektor am Bad Godesberger Alosiuskolleg, an dem es jahrzehntelang zu körperlichen und sexuellen Übergriffen durch Lehrpersonal an Schüler_innen kam. Bis heute leugnet er jemals etwas von diesen Vorfällen erfahren zu haben und verweigert sich einer direkten Auseinandersetzung mit den von Gewalt Betroffenen, wie etwa der Betroffenenorganisation Eckiger Tisch. Einigen mutigen Aktivist_innen ist es zu verdanken, dass die Kritik an der Berufung Theo Schneiders auch vor der versammelten Gemeinde in der Kirche verlesen wurde. Sie forderten die Verantwortlichen und die Gemeinde auf die in der katholischen Kirche vorherrschende Haltung weg zu sehen und weg zu hören aufzugeben. Eine ausführliche Berichterstattung ist auf Goest zu finden.
In Gegensatz zu Behauptungen der Gottesdienst sei nicht der richtige Ort für einen solchen Protest, halten wir es für absolut notwendig die Kritik der Betroffenen in die Kirche zu tragen. Die Gemeinde sollte direkt mit den Vorwürfen gegen ihren neuen „Seelsorger“ konfrontiert werden, um ein erneutes wegschauen zu vermeiden.
Das Theo Schneider zu keinem kritischen Dialog bereit ist, zeigt auch die Predigt, die er and diesem Tag hielt. Er erzählte die Geschichte eines KZ-Überlebenden, der auf die Frage, ob er denn Hass gegen seine Peiniger empfinde, antwortete: „Nein, ich hasse nicht.“ Herr Schneider sprach dann davon, dass dieser Mann sich keinem „unendlichen Hass“ hingegebe, sondern verziehen habe und sich dadurch befreite.
Wir halten dieses „Gleichnis“ für einen indirekten Aufruf an die Betroffenen von (sexualisierter) Gewalt ihm und der Kirche zu „verzeihen“ und „Störungen“ zu unterlassen. Schließlich habe dies auch ein KZ-Überlebender gekonnt. Ohne Skrupel instrumentalisiert Theo Schneider damit Aussagen von Überlebenden des Nationalsozialismus um Betroffene (sexualisierter) Gewalt zum schweigen zu bringen.
Entgegen solcher Bemühungen schließen wir uns dem Aufruf zum Block der Gesichtslosen Betroffene sexualisierter Gewalt & solidarische Freund_innen auf der Demonstration gegen den Papstbesuch am 22.9.2011 an: „Gegen sexualisierte Gewalt – Non absolvimus vos ! (wir vergeben euch nicht.) Die katholische Kirche hat über Jahrhunderte sexualisierte Gewalt geduldet, gedeckt und strukturell machterhaltend eingesetzt, was sich bis heute nicht geändert hat. Wenn davon etwas an die Öffentlichkeit gelangt, wird es verleugnet und vertuscht. Die Täter werden geschützt. Die Betroffenen werden unglaubwürdig gemacht, angegriffen und zum Schweigen gebracht.“
Um ein erneutes verschweigen und vertuschen zu verhindern halten wir es für nötig den Druck auf die Göttinger Sankt Michael Gemeinde unvermindert aufrechtzuerhalten. Wir fordern die Verantwortlichen und Mitglieder der Gemeinde auf sich konsequent gegen sexualisierte Gewalt und deren Vertuschung einzusetzen. Ein erster richtiger Schritt wäre die sofortige Absetzung Theo Schneiders als Superior.
Lust auf coole queere Comics?
DAR! chronicles the six year long autobiographical story of Erika Moen, who starts out as a lost 20-year-old lesbian artist-wannabe in college who falls in love with a boy in England and the evolution that her sexual identity undergoes before winding up marrying him as a queer 26-year-old full-time cartoonist. Along the way there are many vignettes about sex, farts, the queer community, the Brits, vibrators and figuring out sexual identity.
Klassiker*In: Dykes to Watch Out For
the great TroubleX
und weil’s immer gut passt:
sexism on the internet
the usual suspects
and last but not least: the Legion of Female Supremacist and Radical Feminist Superheroines
„Hier flackert auch eine tiefgreifende Veränderung in den Geschlechterverhältnissen auf“ (Hoda Salah)
Geschlechterverhältnisse und ägyptische Revolution – Einige Links zum Thema
Der Höhepunkt der Revolution in Ägypten liegt jetzt schon einige Monate zurück und ist in den offiziellen deutschen Medien kaum noch Thema. Wir versuchen gerade, dennoch dran zu bleiben und dabei auch die Rolle von Feminist_innen und Queers in der Bewegung einzubeziehen.
Statements von feministischen Aktivist_innen, wie Nawal El Saadawi zeigen, dass auch Feminist_innen Teil der Bewegung sind und in Bezug auf die Geschlechterverhältnisse eine Menge passiert:
Hoda Salah, die als Politikwissenschaftlerin in Frankfurt arbeitet und in Ägypten geboren ist, berichtet in einem Interview von einem aufflackern „tiefgreifender Veränderungen der Geschlechterverhältnisse“ und von Queers, die mit auf der Straße sind . Offen ist für sie jedoch, wie es weitergehen wird: „Werden die Frauen verantwortliche Positionen innehaben und weiterkämpfen oder arbeiten sie danach nur als soziale Basis für die Bewegung? Genau das ist in der Geschichte immer wieder passiert. Ich wünsche mir, dass die Frauen sich dessen bewusst sind und auch nach dem Umsturz selbstbewusst auftreten und Widerstand leisten – auch gegen ihre jetzigen Kommilitonen“.
Am Anfang der Auseinandersetzung mit dem Thema stellen sich uns erst mal Fragen über Fragen: Was ist eigentlich genau in Ägypten passiert? Welche Position haben Feminist_innen und Queers in der Bewegung? Was ist mit der in Ägypten gut organisierten islamistischen Muslimbruderschaft? Wie sieht die Lage gegenwärtig aus? Welche Rolle spielt unser (westlicher, weißer, nicht-muslimischer) Blick auf die Geschehnisse und gibt es für uns Möglichkeiten der praktischen Solidarität?
Ein paar dieser Fragen versuchen wir uns gerade zu nähern, indem wir Texte und Analysen von Hoda Salah lesen, die wir hiermit für Interessierte online stellen möchten. Etwa das oben erwähnte Interview und dieses Paper. Außerdem gibt es ein ausführliches Radiointerview mit ihr zu diesem Thema.
Ein paar Gedanken zu Northeim Vol. 2
Northeim. Schon wieder. Nur mindestens 1000 Gegendemonstrant*Innen weniger als drei Wochen zuvor. Schade.
Alle auf dem Antifee involviert? Viele tolle Leute waren beim Festival eingebunden, keine Frage! Aber kann das der einzige Grund sein? Wohl eher nicht!
Oder doch noch Wunden lecken vom letzten Mal?
Ja, es war ätzend beim Parteitag! Ja, es war eine entmutigende Übermacht der Polizei! Ja, es war unsolidarisch von der Bündnisdemo, einfach weiterzulaufen! Ja, von einem Kessel in den nächsten zu reisen und zwischendurch im Zug aufs Maul zu kriegen ist verdammt beschissen!
Trotzdem haben sich einige Menschen am 11. Juni kreativ und entschlossen den Nazis entgegengestellt. Leider bleibt es wohl Spekulation, was mit mehr Leuten möglich gewesen wäre. So blieb es bei einer Blockade der von der Staatsmacht eskortierten knapp 50 Nazis.
Im Verhältnis zu den Antifaschist*Innen betrachtet waren es dieses Mal wohl sogar noch mehr Bullen. Doch trotz der Tatsache, dass die Stadt randvoll mit Cops, der Platz mit Absperrgittern zugepflastert war und an jeder Ecke Personalien kontrolliert wurden, gelang es ca. 30 Antifaschist*Innen bereits vor der NPD auf dem Münsterplatz zu sein. Zum Verweilen waren es dann leider doch zu wenige. Aber immerhin gelang es, den Weg zum Kundgebungsort zu blockieren und die NPD-Kundgebung damit erheblich zu behindern.
Unser Respekt gilt den Menschen, die sich trotz der wirklich ernüchternden Umstände in Northeim den Nazis erfolgreich in den Weg gestellt haben! Dank euch konnte die NPD-Kundgebung nicht ungestört durchgeführt werden! Ihr seid super!
Was lernen wir nun daraus? Kopf in den Sand stecken hat noch nie geholfen!
Die Aktionen am 11. Juni 2011 in Northeim haben gezeigt, dass mit Kreativität und Entschlossenheit immer etwas möglich ist und wir uns von so einem Bullenspektakel nicht einschüchtern lassen sollten! Black block ist super, aber bleibt unberechenbar!
Also Kopf raus ausm Sand, sollte die NPD tatsächlich, wie angekündigt, nun öfter in Northeim auflaufen!
hier geht’s zum Bericht auf monsters, was an dem Tag los war
NPD in Northeim? NO WAY!!!
Keinen Fußbreit den Faschisten!
Nach dem Landesparteitag der NPD in Northeim am 22. Mai 2011 wurde von dem neuen NPD-Landesvorstandsmitglied Marco Borrmann eine Kundgebung auf dem Northeimer Marktplatz angemeldet. Sie soll am 11. Juni 2011 um 14h stattfinden.
Soweit sollten wir es nicht kommen lassen!
Also: informiert euch, organisiert euch, bildet Banden und macht der NPD einen Strich durch die Rechnung!
Wenn es nähere Planungen gibt, halten wir euch hier natürlich auf dem Laufenden!
Pink‘n’silver-workshop Fr. 18. März
We are here, we are queer
„pink and silver“
Wir wollen diese queer_feministische Aktionsform auf dem DEMOnstrativen
Stadtrundgang (Samstag, 19.März) reaktivieren – mit euch allen!
Dafür laden wir alle Interessierten zu einem kurzen, vorbereitenden Workshop ein.
Termin: Freitag, 18. März um 17 Uhr im JuZI
queeres Puscheln!
8. März 2011
Es ist viel los zum Frauenkampftag 2011!
Feministischer Liedernachmittag: Samstag, 12.03.2011, 16.00-18.00 Uhr
Einladung zum Mitsingen
Von “Brot und Rosen” bis “Neue Männer braucht das Land” und zu den „flying lesbians“ – Feministische Lieder aus einem Jahrhundert!
DEMOnstrativer Stadtrundgang: Samstag 19.03.2011, 13.00 Uhr
Genoss_Innen!
Heute wie morgen wie gestern und wie vor hundert Jahren fordern wir solidarisch bessere Lebensbedingungen für Frauen, Mädchen, Lesben, Trans* und Inter* weltweit:
„Darum, auf ihr Frauen und Mädchen […] Der 19. März ist euer Tag, an dem ihr zum Ausdruck bringen sollt, daß ihr es satt habt, als Gleichverpflichtete, aber Minderberechtigte euch zu mühen[…] Heraus aus der Finsternis!“
(aus dem Aufruf zum Frauenkampftag 1911).
Auf der zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz von Kopenhagen im August 1910 wird erstmals für einen internationalen Frauentag als Kampftag für das Frauenwahlrecht gestimmt und dieser auf den 19. März festgelegt.
Der Vorschlag kommt von den Genossinnen Clara Zetkin und Käte Dunckers. Vorangegangen waren in den Jahren zuvor erfolgreiche, aber auch niedergeschlagene Streiks vieler tausender Textilarbeiterinnen und die Einführung eines Frauenkampftages in den USA. Um an den großen russischen Textilarbeiterinnenstreik im Jahr 1917 zu erinnern, wurde 1921 dann der 8. März als Internationaler Frauentag festgelegt.
Doch auch nach der Entstehung des Frauenkampftages ist der Genossin Zetkin noch immer mehr als bewusst, dass gesellschaftliche Veränderungen nicht vom Himmel fallen. Sie fordert deshalb auch nach der gesetzlichen Verankerung des Frauenwahlrechts in der Weimarer Republik 1918:
„Nun gilt es für die Frauen, […] lassen wir uns nicht durch die Gespenster der Vergangenheit schrecken, stürmen wir entschlossen vorwärts, der Zukunft entgegen“
(Die Rote Fahne vom 22. November 1918).
Clara Zetkin machte schon früh deutlich, dass die Probleme nicht durch ein formales Frauenwahlrecht gelöst sind. Ihr ging es um revolutionäre Veränderungen und die Überwindung des Kapitalismus, nicht nur um Reformen:
„Wir müssen Sorge tragen, dass der Frauentag nicht nur eine glänzende Demonstration für die politische Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts ist, sondern darüber hinaus der Ausdruck einer Rebellion gegen den Kapitalismus.“
Wir profitieren heute davon, was Frauen, Lesben, Trans* und Inter* innerhalb der letzten hundert Jahre und schon zuvor erkämpft haben. In einer befreiten und gleichberechtigten Gesellschaft leben wir jedoch noch lange nicht! Die Vorstellung natürlicher Unterschiede zwischen Frauen und Männern, die damit einhergeht, dass Frauen in der Regel die schlechteren Karten haben, ist dem Staat und seinen Gesetzen, dem Konstrukt der Nation und den meisten kulturellen Debatten nach wie vor eingeschrieben.
Auch scheint es kein Widerspruch zu sein, dass Deutsche im Ausland Krieg führen, vermeintlich um dort die Rechte der Frauen zu stärken, gleichzeitig aber viele Frauen aus Deutschland in lebensbedrohliche Krisengebiete abgeschoben werden.
Der Einsatz für „Frauenrechte“ seitens westlicher Staaten, aber auch westlicher feministischer Gruppen geschieht zudem häufig über die Köpfe der betroffenen Frauen hinweg. Feministische Kämpfe und Organisationen vor Ort finden dabei in der Regel keine Beachtung.
Damit es nicht noch 100 Jahre dauert … kämpfen wir weiter:
* Gegen die patriarchale Ausbeutung und Abwertung bezahlter und unbezahlter Arbeit,
* für gleichen Lohn für gleiche Arbeit,
* für die Abschaffung prekärer Lebensbedingungen,
* für ein Ende von sexualisierter Gewalt und
* für ein Ende der Unterdrückung von Frauen, Mädchen, Trans* und Queers in der ganzen Welt!
Seien wir laut, sichtbar, unverschämt und unersättlich! Wir bleiben in Bewegung, denn Geschichte wird gemacht!
Hinaus zum 100sten Frauenkampftag!
Macht mit beim Demonstrativen Stadtrundgang zu Frauenbewegung(sgeschicht)en in Göttingen!!!
Start: Altes Rathaus/Gänseliesel
Zeit: von 13.00 bis ca. 15.30!
Feministische Karaokeparty im Kabale: 18.03.2011, 22.00 Uhr
Feministische Musik zum Mitträllern, Mitschmettern, Mitsingen oder einfach zum Zuhören!
Mehr Infos (z.B. die Route des DEMOnstrativen Stadtrundgangs) und die neuesten Entwicklungen gibt’s hier: fem.stars