Frauenkampftag-Demo am 10.03.2012: „It hits you like a boomerang – Gegen alltäglichen Sexismus“

ACHTUNG, Programmänderung:
der Radiobeitrag am 8.3. wird – anders als auf dem Flyer unten angegeben – schon von 10h bis 11h zu hören sein!!!


Das Bündnis zum 8. März 2012 ruft auf:
It hits you like a boomerang – Gegen alltäglichen Sexismus

Egal wie sehr wir uns bemühen, Sexismus von uns wegzustoßen, zu bekämpfen oder zu zerschlagen, Sexismus formiert immer wieder auf´s neue! Sieht vielleicht schicker aus, neue Farbe, neue Form und trotzdem bleibt es der selbe Mist! Sexismus verhält sich wie ein Boomerang, Sexismus kommt immer wieder zurück.
Sexismus trifft uns tagtäglich auf unterschiedlichste Weise: Mal tritt Sexismus uns mit genauen Vorstellungen davon entgegen, wie wir uns als vermeintliche Frauen zu verhalten haben und wie wir dabei aussehen sollen. An anderen Stellen ordnet Sexismus uns an, welcher Arbeit wir nachgehen können und welcher nicht. Sexismus macht nicht halt davor uns vorzuschreiben, wen wir zu lieben haben und wie. Sexismus bestimmt, wo wir uns frei bewegen und wohlfühlen können und wo nicht. Sexismus beeinflusst sogar, wie andere uns begegnen. Durch Sexismus scheint es eindeutig zu sein, wie wir behandelt werden dürfen und welche Aufgaben uns in dieser Gesellschaft zugeteilt werden.

Bereits vor der Geburt teilt uns der Heterosexismus in männlich oder weiblich ein. Alternative Geschlechtsmodelle kommen nicht vor. Das männliche Geschlecht wird aufgewertet, das weibliche abgewertet. Als Kinder sagt uns Sexismus, dass wir nicht „mädchenhaft“ genug seien, wenn wir laut sind, spucken, in den Dreck springen und lieber mit anderen raufen als mit Puppen zu spielen. Durch Kinderbücher und filme vermittelt Sexismus uns, dass wir Prinzessinnen sind, die auf ihren Prinzen zu warten haben. Und wenn wir ein Kopftuch tragen, sorgt Sexismus zusammen mit Rassismus dafür, dass wir als ungebildet und unterdrückt gelten.
In der Familie, bei der Arbeit, in der Schule, bei der Politgruppe und zu Hause sorgt Sexismus für die stillschweigende Erwartung, dass wir aufräumen, Kaffee kochen, putzen und für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Wir sollen schlichten, trösten, aufmerksam sein und vor allem nicht zu „empfindlich“. Sexismus erlegt uns auf, uns schlecht oder unbezahlt zu engagieren, sozial verträglich zu sein und uns um alles und alle kümmern zu müssen. Wir sollen dadurch eine Gesellschaft stabilisieren, die ohne diese unbezahlte Reproduktionsund Beziehungsarbeit zusammenbrechen würde.
In der schlimmsten Form tritt Sexismus uns als Übergriffe oder sexualisierte Gewalt entgegen. Im Durchschnitt erfährt jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt und jede zweite Frau wurde bereits sexuell belästigt.
All das haben Generationen von Frauen, Lesben, Trans* und Queers vor uns kritisiert und bekämpft. Doch Sexismus ist verdammt hartnäckig.
So bekommen wir, als Frauen, Lesben, Trans* und Queers, diesen sexistischen Normalzustand immer noch zu spüren. Wir haben es immer noch schwerer eine Wohnung zu bekommen, als ein HeteroPärchen mit oder ohne Kind. Wenn wir uns Freiräume erkämpfen wollen, in denen wir uns eine kurze Pause von der sexistischen Kackscheiße gönnen können, stoßen wir auf massiven Widerstand. Zum Beispiel sind FrauenLesbenTrans*Abende in Kneipen immer in Gefahr abgeschafft zu werden. Vereine, die sich für unsere Belange einsetzen sind davon bedroht, kaputt gekürzt zu werden.
Sexismus begreifen wir als ein gesellschaftliches Verhältnis, das auf institutioneller, struktureller, kultureller und individueller Ebene verankert ist. Sexismus tritt nicht alleine auf, sondern immer zusammen mit Rassismus, Klassismus, Ableism (Diskriminierung aufgrund von körperlicher oder geistiger Behinderung) und anderen Diskriminierungsverhältnissen.
Und weil wir auf diesen ganzen Mist immer noch keinen Bock haben, für ein selbstbestimmtes Leben kämpfen und Menschen in ihrer Vielfalt feiern, deshalb sind wir Feminist*innen.
Gemeinsam kämpfen wir wieder und andauernd in der Tradition des Frauenkampftages gegen den sexistischen Normalzustand und für den Feminismus!
Lasst uns gemeinsam den Boomerang Sexismus zerstören!
Kommt zur Demo am 10.03.2012 um 14 Uhr am Gänseliesel.

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