Egyptian Guerilla Filmmaking: Gay Cinema’s „All My Life“

Im Jahr 2001 gab es polizeiliche Razzien im „Queen Boat“ in Kairo, einer angeblich schwulen Party-Location, sowie Festnahmen vieler ihrer Gäste. Dieses Ereignis nimmt der erste Film der Egyptian Underground Film Society (Regie: Maher Sabry) von 2008 zum Ausgangspunkt auzuloten, mit welchen Problematiken schwuler Alltag im vorrevolutionären Kairo verbunden sein kann und ist.
Der Film „All My Life“ ist erst vor wenigen Wochen auf DVD erschienen und ein Ex-Mufti soll bereits seine Verbrennung gefordert haben, ebenso wie ihm unterstellt wird, aufgrund der Darstellung von schwulem Sex die Verbreitung von Aids zu fördern.
Der Film hat einige bedrückende Längen, ähnelt zuweilen einer fatalistischen Seifenoper, und die Darsteller wirken teilweise völlig überfordert. Doch es lohnt sich schon mindestens ein Blick in den Trailer, wenn man weiß: Die Filmemacher_innen hatten überhaupt kein Budget, filmten aus Angst vor staatlichen Restriktionen und Angriffen in der Öffentlichkeit die wenigen Außenaufnahmen verdeckt, den Großteil in Privatwohnungen, sowie einige Szenen in San Francisco, wo viele der Mitwirkenden im Exil leben.
Worum geht’s eigentlich? Rami ist 26, war glücklich mit Walid zusammen, der ihn jedoch für eine Frau verlassen hat – aus „Rücksicht“ auf die Familie. Ramis beste Freundin Dalia hat genug von der Stadt, geht an die Uni von San Francisco und drängt Rami, mit ihr zu kommen. Der lernt in Kairo allerdings gerade den jungen Kellner Atef kennen. Dann sind da noch der Arzt Karim, Ramis bester Freund; sein Nachbar Ahmad, ein strenggläubiger Muslim, der mit seinem unterdrückten Begehren hadert; und Mina, der christliche Junge von gegenüber, der schon lange auf Rami steht…

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