ANTIFASCHISTISCHES UND FEMINISTISCHES GEDENKEN mit der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark

Mittwoch, 06.12.2023, 19:00 Uhr
Buchladen Rote Straße, Nikolaikirchhof 7, Göttingen

Bis heute ist wenig über die Geschichte dieses Konzentrationslagers
für Mädchen* und junge Frauen und späteren Vernichtungsort bekannt. Seit 1997 beschäftigen sich feministische und antifaschistische Gruppen zusammen mit Überlebenden und Angehörigen mit dem ehemaligen KZ und bemühen sich, einen würdigen Gedenkort zu gestalten. Die Initiative berichtet von der Geschichte des KZ und von ihrer politischen Arbeit. Was hat die NS-Geschichte mit heute zu tun und wie können wir Gedenkpolitik als antifaschistisch in der Gegenwart begreifen?

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Gedenken an die Opfer des
Nationalsozialismus
https://gedenken-an-die-opfer-des-nationalsozialismus.de/

langsames diesseits. vier monologe

Ein Film von Hannes Richter und Siegfried Ressel mit anschließendem Gespräch

Donnerstag, 19.01.2023, 19:30 Uhr
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, 37083 Göttingen

Der Film setzt im heutigen Alltag von vier Überlebenden der NS-Konzentrations- und Vernichtungslager an. Ihre Monologe – über das Überleben, das Nach-Hause-Kommen, ihr Schaffen, ihre Familien – bilden den Rahmen dieser Dokumentation. Sie erzählen zu Hause und in ihren Städten: Raymond Renaud beim Bestellen seines Gartens im ländlichen Frankreich, Ivan Ivanji beim Romane Schreiben im Belgrader Plattenbau, Zahava Stessel, während sie in New York Subway fährt, Aleksandr Bytschok beim Familienessen in Kiev. Sie legen nach wie vor Zeugnis ab, gehen in Schulen, schreiben Bücher, geben Interviews. Das unkommentierte Erzählen dieser beeindruckenden Menschen lässt das Nachdenken nicht nur zu, sondern fordert es ein.

Mehr Informationen zum Film und den trailer findet ihr hier: www.crossingeurope.at

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt.

Zur Geschichte der Lagerbordelle: Sex-Zwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern

Vortrag mit Dr. Robert Sommer

Freitag, 18.11.2022, 18:00 Uhr
Holbornsches Haus, Rote Straße 34, 37073 Göttingen 

Lagerbordelle waren lange ein tabuisiertes Thema im Gedenken an die nationalsozialistische Terrorherrschaft. Sie waren eines von vielen patriarchalen Herrschaftsinstrumenten im KZ-System. Mehr als 200 weibliche Häftlinge wurden zur Sex-Zwangsarbeit in Lagerbordelle verschleppt, ihr Leid nach 1945 nicht anerkannt. Kaum eine wurde je entschädigt.
Wozu dienten die Lagerbordelle und welche Funktion erfüllten sie für das NS-Regime? 

Dr. Robert Sommer hat zur Geschichte der Lagerbordelle geforscht und publiziert. Er ist u.a. freier Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.

In Rahmen dieser Veranstaltung werden sexualisierte Gewalt und ihre Folgen thematisiert, weshalb wir darum bitten, auf euch und andere zu achten.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt.

Quiz, Sekt und Feminismus am 14.10.22

AOP2022.png

Es ist wieder alternative O-Phase!

Bei einem Sprudelgetränk möchten wir mit euch über lokale feministische Themen ins Gespräch kommen und quizzen.

Freitag, den 14.10.22
ab 18 Uhr
im Juzi (Bürgerstraße 41)

Das Ganze findet im Rahmen der alternativen O-Phase statt, ist aber nicht nur für Erstis oder Studierende. Alle, die Lust haben, uns und auch das Juzi ein bisschen kennen zu lernen, sind herzlich willkommen!

Unerhört!

Am 8. März um 20 Uhr wollen wir online mit euch den feministischen Kampftag mit Musik, einem Quizz und kleinen Redebeiträgen ausklingen lassen. Dafür treffen wir uns online, und zwar im Kanal vom Café Kollektiv Kabale!

https://www.twitch.tv/cafekollektivkabale

Wir (kore und femko) freuen uns auf euch und wünschen euch einen stärkenden, kämpferischen 8. März.

Weitere Aktionen an dem Tag sind von 12 bis 15:00 Stände und Aktionen am Gänseliesel und eine Demo um 17:00, startpunkt: Gänseliesel.

Dienstag, 7.12. Antisemitische Verschwörungsgeschichten in der Pandemie

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus laden wir zu einem Vortrag und Diskussion mit Helge Regner von RIAS (Recherche- und Informationsstelle Anti­semitismus) Niedersachsen.
 
Im Laufe der Pandemie wurden im Kontext der sog. Querdenken-Bewegung Erzählungen von einer welt­weiten Verschwörung immer offener verbreitet. Wie neue und alte anti­semitische Verschwörungs­ideologien im Kontext von Covid-19 wirken und wie auch die Verharmlosung der national­sozialistischen Verbrechen mit dem Denken der vermeintlich Wider­ständigen zusammenhängt, soll Thema des Vortrags sein.
 
Anhand konkreter Vorfälle aus der Arbeit von RIAS Nieder­sachsen wird gezeigt, wie sich Anti­semitismus im Kontext der Covid-19-Pandemie darstellt und welche Bedürfnisse sich hinter den Motiven verbergen.

 

Teilnahmelink: https://us06web.zoom.us/j/84489330254
Meeting ID: 844 8933 0254
Telefonische Teilnahme: +49 69 7104 9922

 

25.11. | 18:30 Uhr | Demo gegen Gewalt an Frauen

#KeineMehr! Gemeinsam auf die Straße gegen Gewalt an Frauen!

Jeden dritten Tag ermordet in Deutschland ein Mann eine Frau. Weltweit wurden in diesem Jahr 375 Morde an trans* und genderdiversen Menschen erfasst und die Dunkelziffer ist weitaus höher. Und das ist nur die Spitze der alltäglichen physischen und psychischen Gewalt. Denn diese Unterdrückung hat System in der patriarchalen Gesellschaft und macht auch vor Göttingen nicht halt.
2021 jährt sich zum zweiten Mal der doppelte Femizid in Grone, während sich in den Prozessen rund um die ermordete Besma A. zeigt, welche Anstrengungen die deutsche Justiz auf sich nimmt, um die Täter zu schützen.
Aber auch neben diesen Morden zeigt das Patriarchat in Übergriffen, Catcalling oder anderen Formen patriarchaler Gewalt jeden Tag seine brutale Seite.

Diese Gewalt und der Femizid als ihre extremste Form treffen die Betroffenen zwar individuell, doch gemeint sind wir alle. Während die Täter von Staat und Justiz geschützt werden, ist es nun an uns, gemeinsam und kämpferisch gegen das Patriarchat auf die Straße zu gehen!

Komm also vorbei und schließ dich der Demonstration gegen diese andauernde Gewalt an!

Am Donnerstag, den 25.11. um 18:30 Uhr am Jacobikirchhof

Der Partisan*innen-Friedhof in Mostar – Buchvorstellung und Diskussion über Kunst und Aktivismus vor Ort

MOSTAR’S HURQUALYA – THE (UN)FORGOTTEN CITY.

*english version below*

Hier ein aktueller Veranstaltungstipp: Wir laden euch ein, am 4.Dezember bei unserer Online-Veranstaltung dabei zu sein!

Thema ist eine Gedenkstätte, nämlich der Partisan*innen-Friedhof in Mostar (Bosnien und Herzegowina), der immer wieder Ziel faschistischer Angriffe ist:

Aus der Perspektive von Aktivist*innen um den lokalen Partisan*innen-Friedhof soll ein Blick auf die Diskurse des Erinnerns in Europa gerichtet werden. Welchen Platz nehmen Jugoslawiens antifaschistische und sozialistische Erfahrungen dabei ein?

Diese und weitere Fragen werden wir mit den Aktivist*innen Aida Murtić und Marko Barišić gemeinsam diskutieren können.

Sie stellen uns ihr Buch vor sowie die Initiative zum Gedenken an den antifaschistischen Widerstand der Partisan*innen in Mostar.

Die Veranstaltung wird in englischer Sprache stattfinden.

Wann? Freitag, 4.12.2020 – 19 Uhr

Link zur Veranstaltung: https://zoom.us/j/94848378475

Eine Veranstaltung im Rahmen des Bündnis 27. Januar – Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

www.gedenken-an-die-opfer-des-nationalsozialismus.de

Hier könnt ihr auch schon einen Blick ins Buch werfen: Mostarska Hurqalya

 

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MOSTAR’S HURQUALYA – THE (UN)FORGOTTEN CITY.

We invite you to join our online event on December 4th!

The topic is a memorial place, namely the partisan cemetery in Mostar (Bosnia and Herzegovina), which is a target of fascist attacks and its preservation is contested: From the perspective of activists around the local partisan cemetery, we will take a look at the discourses of remembrance in Europe. What place does Yugoslavia’s anti-fascist and socialist experience take in this? And what can we learn from them?

We will be able to discuss these and other questions together with the activists Aida Murtić and Marko Barišić. They will present us their book, as well as their experiences from activism around the partisan cemetery in Mostar.

The event will be held in English.

When? Friday, 4.12.2020 – 7 pm

The link to the event: https://zoom.us/j/94848378475

An event in the framework of the Alliance 27 January – commemoration of the victims of National Socialism www.gedenken-an-die-opfer-des-nationalsozialismus.de

 

Keine Mehr! – Gewalt an Frauen beenden!

Pressemitteilung, zu den Femiziden in Göttingen, 18.09.20

Am 26.09.2020 jähren sich die Morde an zwei Frauen in Göttingen. Vor
einem Jahr ermordete an diesem Tag ein Mann seine Ex-Freundin und ihre Arbeitskollegin, die ihr zur Hilfe eilte, auf offener Straße. Wir bekunden den Angehörigen unser tiefes Beileid.

Es handelt sich bei diesen Morden nicht um Einzelfälle, weshalb wir siepolitisch als das einordnen möchten, was sie sind: als Femizide. Der Begriff Femizid beschreibt Tötungsdelikte an Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts begangen wurden: Wenn Frauen ermordet werden, weil sie Frauen sind. Femizide sind die Zuspitzung der Gewalt, von der Frauen im Patriarchat bedroht sind. Patriarchale Gewalt richtet sich nicht nur
gegen Frauen, auch nicht binäre Personen und trans Männer sind davon betroffen. Beispielsweise dann wenn sie fälschlicherweise als weiblich gelesen werden. Darin zeigt sich die tiefe Ablehnung alles Weiblichen.

Die mediale Berichterstattung trägt mit Überschriften wie „Motiv unerwiderte Liebe?“ (1) (2) zu dem Problem bei. Nicht die unerwiderte Liebe, sondern die männliche Dominanz und Besitzansprüche in unserer Gesellschaft führen zu Gewalt gegenüber Frauen, nicht binären Personen und trans Männern. Es ist wichtig, das Problem Frauenhass in aller Klarheit zu benennen. Laut Zahlen des Bundeskriminalamts aus dem Jahr 2017 versucht in Deutschland täglich ein Mann seine (Ex-) Partnerin zu
töten, jeden dritten Tag wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet.

2017 wurden über 113.000 Frauen Opfer sogenannter partnerschaftlicher Gewalt. (3) Das Thema bleibt aktuell. Aylin Münz, eine der Organisator_innen der für Ende September angesetzten Kundgebung, sagt
dazu: „In der derzeitigen Corona-Situation spitzt sich die Lage zu. Vom BKA wurden für 2019 135 durch vom (Ex-)Partner getötete Frauen gezählt. Bis Ende April 2020 waren es bereits 65. Das muss ein Ende haben!“ Dass das Problem in Deutschland ausgeblendet wird, wird unter anderem dadurch deutlich, dass der Begriff und das Problem Femizid nur als „ausländisches Phänomen“ Beachtung findet. (4)

Leider werden auch heute Morde an Frauen nur politisiert, wenn sie rassistisch instrumentalisiert werden können. Wir fordern die Presse, die Politik und die Gesellschaft dazu auf, Femizide konsequent zu benennen, auch wenn sie von weißen, deutschen Männern begangen werden.

Wir rufen dazu auf, mit uns auf die Straße zu gehen. Am 26.09. möchten wir aber Raum für Trauer lassen. Einen Tag vorher, am Freitag, den 25.09., wollen wir ein politisches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und gegen Femizide setzen.

Am Freitag, 25.09. um 16 Uhr treffen wir uns zur Kundgebung am Gänseliesel und fordern gemeinsam:

– Ein Ende der Gewalt an Frauen! In Göttingen und überall!
– Die Thematisierung struktureller Gewalt an Frauen und Anerkennung von Femiziden als gesellschaftliches Problem auch in Deutschland!

– Stärkung aller Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen! (Frauenhäuser, Frauen-Notruf etc.)

– Massive Förderung von unabhängigen feministischen Projekten zur Sensibilisierung und Gewaltprävention!

– Konsequentes Vorgehen gegen Frauenfeindlichkeit, auf politischer, ökonomischer, kultureller und individueller Ebene!

– #KeineMehr – #NiUnaMenos – #NonUnaDiMeno!

Basisdemokratische Linke Göttingen
Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung Göttingen
Feministische Frauengruppe Göttingen
[femko]
Frauen-Notruf Göttingen
Fridays For Future Göttingen
Rabatz & Anarchismus
Redical M
Schöner Leben Göttingen

Kontakt: kundgebunggegenfemizide-25-09@riseup.net

(1)
https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Motiv-unerwiderte-Liebe-Die-grausame-Tat-des-Goettinger-Frauenmoerders
(2)
https://www.saechsische.de/mutmasslicher-moerder-in-goettingen-gefasst-5123750.html
(3)
https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Partnerschaftsgewalt/Partnerschaftsgewalt_2017.html?nn=63476
(4) https://europa.eu/rapid/press-release